Systemaufstellung, Organisationsaufstellung

Qualitätsstandard für Familienaufstellungen und Systemaufstellungen

Die Aufstellungsarbeit mit ihren Spielarten Familienaufstellungen, Systemaufstellungen sowie Organisationsaufstellungen stellt machtvolle Methoden zur Persönlichkeitsentwicklung und Management-Beratung zur Verfügung. Familien- und Systemaufstellungen kommen daher sowohl im persönlichen Coaching als auch im Business-Coaching zum Einsatz.

Während bei Systemaufstellungen im Business-Bereich bzw. der Organisationsentwicklung oft rationale Entscheidungsunterstützung im Vordergrund steht, sind bei sehr persönliche Anliegen oft starke Emotionen im Spiel.  Familienaufstellungen können emotionale Reaktionen auslösen, die für den Klienten ungewohnt und manchmal überwältigend sind.

Der Umgang mit Gefühlen erfordert Einfühlungsvermögen und Fachkompetenz. Die Leitung unterstützt den Klienten dabei, einen guten Umgang mit seinen Gefühlen und dem Aufstellungsbild zu finden und dabei insbesondere Ressourcen neu zu entdecken oder Zugang zu alten Kraftquellen zu bekommen.

Der Aufstellungsleiter übernimmt Verantwortung für die Schaffung eines geschützten Raumes (bei Seminaren für alle Teilnehmer), in dem der Klient und seine Emotionen einen guten Platz haben und unterstützt den Verarbeitungsprozess.

In der systemischen Aufstellungsarbeit konkurrieren unterschiedliche Schulen, Denkmodelle und persönliche Stile und haben ihren Platz für unterschiedliche Problemlagen.  Wir möchten mit unserer Arbeit dazu beitragen, die Qualität der Aufstellungsarbeit zu verbessern und haben uns daher klare Qualitätsstandards und Verhaltensregeln gegeben.

Unsere Aufstellungen schaffen einen geschützten Raum, in dem schwere Schicksale, wichtige Themen und sehr private Anliegen verantwortungsvoll behandelt und gute Lösungen gefunden werden können.  Dies beinhaltet konkret:

Vertraulichkeit

  • Alle Teilnehmer- bzw. Klienteninformationen werden absolut vertraulich behandelt.
  • Alle Teilnehmer von Seminaren verpflichten sich die Anliegen und Inhalte der Aufstellungen anderer Teilnehmer vertraulich zu behandeln.

Der Klient steht im Mittelpunkt

  • Der Klient und sein Anliegen sind der Ausgangs- und Mittelpunkt jeder Aufstellung.
  • Die Reaktion des Klienten ist wichtiger als das, was sich in der Aufstellung zeigt.
  • Wir suchen immer die Rückmeldung des Klienten.

Saubere Klärung des Anliegens

  • Wir nehmen den Klienten und sein Anliegen ernst und klären zunächst genau, worum es dem Klienten geht.
  • Wir fokussieren auf das Anliegen Klienten und seine Lösung.
  • Wir empfehlen / wählen andere Methoden, falls die Aufstellungsarbeit nicht zielführend oder ausreichend sicher für den Klienten erscheint.

Lösungsorientierung

  • Die Lösung des Anliegens liegt immer im hier und jetzt und richtet sich auf die Zukunft aus.
  • Ursachenerforschung und Vergangenheitsklärung dienen der Lösung für Gegenwart und Zukunft.
  • Wir führen ein lösungsorientiertes Vorgespräch.

Ressourcenorientierung

  • Wir unterstützen den Klienten dabei, existierende Ressourcen zu nutzen und neue Ressourcen zu finden.
  • Wir führen ein ressourcenorientiertes Vor- und Nachgespräch und stellen sicher, dass der Klient gut im Hier und Jetzt geerdet ist.

Orientierung an den Fakten

  • Die derzeitige Situation des Klienten sowie objektive lebensgeschichtliche und familiengeschichtliche Fakten sind die Grundlage der Arbeit.
  • Wir überprüfen das, was sich in der Aufstellung zeigt, mit den relevanten Fakten und der Einschätzung des Klienten.

Wir schaffen einen geschützten Raum

  • Wir schaffen einen geschützten Raum, in dem das Anliegen konstruktiv und wertschätzend behandelt werden kann.
  • Gerade „schwere“ Themen und persönliche Schicksale bedürfen Achtsamkeit und einer angemessenen und schützenden Atmosphäre.
  • Wir schützen unseren Klienten vor den Interpretationen und Einschätzungen anderer Teilnehmer.
  • Wir stellen sicher, dass diejenigen Teilnehmer, die als Stellvertreter an der Aufstellung mitwirken ebenfalls einen sicheren Raum haben.  Wir stellen sicher, dass „schwere Rollen“ nach der Aufstellung gut losgelassen werden können.

Emotionen haben einen guten Platz

  • Wir lassen echte Emotionen zu.
  • Wir schaffen einen sicheren Raum in dem Emotionen gefühlt und ausgedrückt werden können.
  • Wir unterstützen gesammelten und verantwortlichen Umgang mit Emotionen. – Emotionen werden still gehalten und verarbeitet oder passend ausgesprochen.
  • Ausagieren und Abreagieren haben im Aufstellungsfeld keinen Platz.
  • Wir vermeiden Überforderung des Klienten und emotionale Überflutung.

Saubere Wahrnehmung / Konzentration auf Empfindungen

  • Alle Wahrnehmungen dienen der Klärung der Dynamiken und des Anliegens.
  • Konzentration auf Wahrnehmung von Körperempfindungen – und nicht auf Bilder, innere Stimmen und kognitive Interpretationsversuche.
  • Wir nehmen die Wahrnehmungen des Klienten und der Stellvertreter ernst.

Grundhaltung:  Neugier und Offenheit

  • Wir laden zu Neugier und offenem Erforschen der Situation ein.

Anschlussfähige Aufstellungen

  • Wir stellen sicher, dass die Aufstellung vom Klienten in sein Selbstbild und Weltbild eingeordnet werden kann.
  • Wir unterstützen den Klienten dabei, das Aufstellungsgeschehen mit seinen eigenen Wahrnehmungen zu verbinden.

Konstruktivistische Sichtweise

  • Wir lassen Mehrdeutigkeit des Aufstellungsbildes zu.
  • Jede Interpretation ist eine Hypothese: Es könnte immer auch anders sein.
  • Wir verzichten auf apodiktische Interpretationen und grenzen uns von jeder Art von Dogmatismus ab.

Deutungshoheit beim Klienten

  • Wir lassen die Interpretation des Aufstellungsbildes beim Klienten und unterstützen lediglich dabei, eigene konstruktive Deutungen zu finden.
  • Als Leitung halten wir uns mit eigenen Deutungen zurück.
  • Die Aufstellung liefert nur Hypothesen. – D.h., weder das Aufstellungsbild noch die Leitung beanspruchen Zugang einer höheren Wahrheit.
  • Wir bitten die anderen Teilnehmer / Stellvertreter sich von Diskussion, Interpretation und Kommentierung zu enthalten, um den Prozess des jeweiligen Klienten nicht zu stören.

Aussprechen und Unausgesprochenes

  • Manchmal ist ist sinnvoll, Emotionen oder Haltungen auch deutlich überspitzt oder provozierend auszusprechen (z.B. um einen Denkprozess anzuregen).
  • Es kann auch sinnvoll sein, die Emotionen und Haltungen komplett unausgesprochen zu lassen (z.B. um die eigene Verarbeitung des Klienten zu ermöglichen).
  • Wir verzichten darauf, alles zu analysieren, interpretieren oder erklären und kommentieren zu wollen.

Ausreichend Zeit für die Aufstellung

  • Wir nehmen uns ausreichend Zeit für jede Aufstellung und vor allem den Verarbeitungsprozess des Klienten.
  • Die Aufstellung wird erst beendet, wenn eine gute Lösung oder ein guter Zwischenschritt erreicht ist.

Gute Nachbearbeitung der Aufstellung

  • Wir sorgen dafür, dass der Klient seine Aufstellung / das Seminar insgesamt in einem guten Zustand verlässt.
  • Wir sind für unsere Klienten nach der Aufstellung da (persönlich bzw. telefonisch).
  • Wir sorgen dafür, dass der Klient die Aufstellungsergebnisse gut in sein Leben einbauen kann.

Grenzen der Aufstellungsmethodik

  • Wir sind uns bewusst, dass nicht jedes Anliegen eine systemische bzw. familiengeschichtliche Ursache hat und dass in jedem Einzelfall geprüft werden sollte, ob möglicherweise andere Coaching- oder Therapie-Ansätze besser geeignet sind, um zu einer Lösung zu finden.
  • Wir empfehlen komplementäre Methodiken und ergänzende Maßnahmen.
  • Insbesondere bei lebensgeschichtlichen Schock- bzw. Entwicklungstraumata empfehlen wir andere Ansätze wie z.B. Bodynamic® und Somatic Experiencing® .

Wir wünschen Ihnen viele Einsichten und interessante Erkenntnisse bei der Entdeckungsreise in die Welt der systemischen Aufstellungen und bei der Selbsterfahrung, die diese Methoden ermöglichen.

Familienaufstellungen und Systemaufstellungen in Frankfurt – Unsere Angebote:

Business Coach Frankfurt bietet Ihnen systemische Aufstellungsseminare und systemisches Coaching im Einzelsetting an.  Unsere Aufstellungsarbeit basiert auf den Einsichten des klassischen Familienstellens von Bert Hellinger und den systemischen Strukturaufstellungen von Matthias Varga v. Kibéd.

Wir sind ebenfalls mit aktuellen Weiterentwicklungen und neuesten Erkenntnissen der Aufstellungsarbeit vertraut.  Auf dieser Basis haben wir unseren eigenen eher konstruktivistisch geprägten Ansatz und Stil entwickelt. – Schauen Sie sich unsere Art zu arbeiten gern bei einem unserer nächsten Aufstellungstage (als teilnehmender Stellvertreter) an!  Bei uns sind sowohl erfahrene Stellvertreter als auch ganz frisch Interessierte gern willkommen.

Coaching Angebote für Führungskräfte und Leistungsträger