Motivation verstehen

Wie funktioniert Motivation?

Mann auf Berggipfel - Symbol für Motivation und Leistung

Motivation – Grundlagen

Motivation erklärt, warum wir tun, was wir tun, d.h., warum wir ein bestimmtes Verhalten einleiten, fortsetzen oder beenden. Es geht darum, wofür wir einen Antrieb haben nach welchen Zielen wir streben.

Motivation umfasst Motive und Beweggründe, die in uns wirken und uns dazu bringen, in eine bestimmte Richtung zu streben. Motivation geht dabei auf Grundbedürfnisse zurück und ist mit Emotionen verbunden. Emotionen bringen uns unmittelbar ins Handeln oder Nichthandeln.

Motivationskräfte können in verschiedene Richtungen wirken, die mit unterschiedlichen Emotionen verbunden sind.

Hin-zu Motivation

Hin-zu Motivation strebt in Richtung eines erstrebenswerten Zustands (z.B. Verbundenheit, Ansehen, Erfolg, Macht etc.)

Positive Emotionen

Hin-zu Motivation ist getrieben von Emotionen wie (Vor-)Freude, Anziehung zu anderen Menschen (inkl. Sexualität) sowie vorweggenommenem Stolz.

Weg-von Motivation

Weg-von Motivation strebt weg von etwas, was wir vermeiden möchten (z.B. drohender Schmerz, Mangel, Verlust etc.)

Weg-von Emotionen

Weg-von Motivation ist vor allem getrieben von Angst: Angst vor unerwünschten Zuständen, sowie Angst vor anderen unangenehmen Emotionen (wie z.B. Trauer, Scham, Schuld, Wut, Kontrollverlust).

Zusammenwirken von Motivationskräften

Unterschiedliche Motivationen können zusammen in die gleiche Richtung wirken und einander verstärken:

  • Je mehr desto mehr: Es liegt auf der Hand, dass ich mehr motiviert bin, wenn ich mehr Gründe für (oder gegen) die gleiche Sache habe. Z.B. bringt mir Erfolg im Beruf nicht nur mehr physiologische Sicherheit und ein angenehmeres Leben, sondern vielleicht auch höhere Chancen beim Finden eines Partners oder einer Partnerin oder ermöglicht meinen Kindern eine bessere Ausbildung.
  • Auch Hin-zu und Weg-von Motivation können in die gleiche Richtung wirken: Z.B. könnte jemand, der sehr stark Erfolgsmotiviert ist (und sich dies mit Streben nach einem schönen Haus und tollen Reisen für die Familie erklärt), vielleicht gleichzeitig durch die Angst motiviert, in Armut zu landen und alles zu verlieren.

Wenn Motivationen einander widersprechen, kommt es zu inneren Konflikten und uns geht die Motivation verloren.

  • Hin-zu Motivationen können in unterschiedliche Richtung wirken (z.B. „ich wünsche mir mehr Erfolg im Beruf und möchte dafür mehr arbeiten, gleichzeitig wünsche ich mir mehr Zeit mit meiner Familie“)
  • Ich kann einander widersprechende Hin-zu und Weg-von Motivationen haben (z.B. „ich wünsche mir mehr Erfolg im Beruf, aber möchte vermeiden, dass ich wieder im Burn-out lande“ oder „ich wünsche mir Sexualität aber vermeide Nähe“)

Wenn die physiologischen Grundbedürfnisse (Essen, Trinken, Schlaf, körperliche Sicherheit) erfüllt sind, kommen höherwertige Bedürfnisse zum Tragen, die auch zunehmend Optionalitäten schaffen. Auch der drohende Verlust von höherwertigen Zuständen kann Angst auslösen und damit ein Antreiber (im Sinne von Weg-von Motivation) sein.

Die ambivalente Wirkung von Weg-von Motivationen

Weg-von Motivationen sind die stärksten Motivationen. Wenn ich etwas vermeiden möchte hänge ich mich oft doppelt rein. Angst motiviert uns mehr als jede andere Emotion unmittelbar ins Handeln zu kommen. Und Drohszenarien, die ich vermeiden möchte, können oft auch über längere Zeiträume aufrecht erhalten werden.

Es ist sogar möglich diese starken Weg-von Motivationen bewusst zu installieren: Motivationsgurus wie Anthony Robbins nutzen diesen Mechanismus, um schnell Motivation schaffen. Dazu wird das sog. Dickens-Muster aus dem NLP angewendet. (Davon raten wir aufgrund der damit verbundenen Nachteile / Nebenwirkungen dringend ab!)

Mit Weg-von Motivationen gehen gravierende Nachteile einher:

  • Starke Weg-von Motivationen führen oft zu einem Tunnelblick auf (d.h. Vernachlässigung anderer wichtiger Bedürfnisse).
  • Weg-von Motivationen stehen fast immer im Widerspruch zu anderen Hin-zu Motivationen. Z.B. steht führt die Vermeidung von Armut zur Fixierung auf Armuts- und Verlustszenarien, damit wird der Genuss von Wohlstand schwierig.
  • Weg-von Motivationen gehen verloren, wenn ich gefühlt weit genug weg von Verlust oder Mangel bin. Das kann zu einem „Sägezahnmuster“ der Motivation führen. Z.B. könnte Verarmungsangst dazu führen, dass ich nur arbeite, wenn das Konto im Minus ist, aber die Motivation geht verloren sobald wieder ein großer Auftrag drin ist. Damit wird die Motivation unstetig und es entsteht eine Schwankung zwischen Arbeit unter hohem Druck (Weg-von Motivation) und weitgehendem Verlust von Motivation.

Empfohlenes Vorgehen im Coaching

Motivationsklärung vor Zielbestimmung

Im Coaching ist folgendes Vorgehen effektiv, welches typischerweise nur wenige Stunden in Anspruch nimmt. Es ist dabei wichtig, dass Motivationskonflikte geklärt werden, bevor Ziele gesetzt werden oder Motivation gestärkt wird. Motivationsklärung ist die Grundlage für Zielbestimmung und ermöglicht erst eine kongruente Stärkung der Motivation.

Schritt 1

Motivations-Inventar

Review / Assessment für wichtige Bereiche des Lebens (Beruf, Privatleben etc.)

  • Hin-zu Motivation
  • Weg-von Motivation
Schritt 2

Klärung aller Weg-von Motivationen

  • Coaching zur Aufarbeitung der Weg-von Motivationen
  • Ggf. zusätzlich spezifische Coaching oder Therapieansätze
Schritt 3

Intrinsische Motivation finden

  • Bedürfnisse und Impulse spüren
  • Ideen generieren
  • Kongruenz-Test für die unterschiedlichen Optionen
  • Die eigene Leidenschaft finden
Schritt 4

Entscheidungen treffen & Ziele setzen

Saubere Formulierung der Ziele

  • SMARTe Ziele
  • Klärung von Zielkonflikten
  • Terminierung der Ziele
  • Gesamtplanung

Motivations-Inventar durchführen – Was sind Ihre Antreiber / Motivationsfaktoren?

Der folgende Test liefert eine Analyse Ihrer Motivationsfaktoren im Beruf:

Motivation im Beruf / für die Rolle am Arbeitsplatz